Clostridium Toxin Typ A - Injektion bei übermäßigem Schwitzen

Zur Behandlung Ihrer Störung der übermäßigen Schweißabsonderung im Bereich der Hände, Füße, Achselhöhle oder anderer Körperpartien steht seit kurzer Zeit eine sehr erfolgsversprechende Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung. Diese besteht in der lokalen Einspritzung eines Medikamentes (Clostridium Toxin Typ A) in die betroffene Hautregion, wodurch für einige Monate und möglicherweise Jahre diese Störung weitgehend behoben werden kann. Clostridium Toxin Typ A ist ein Nahrungsmittelgift ("Botulismus"), das schon seit über 10 Jahren mit gutem Erfolg und großer Erfahrung bei einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt wird. Es wurde schon mehrfach bei Patienten mit Schwitzstörungen erfolgreich eingesetzt, ist hierfür aber bislang nicht zugelassen. Die Wirkung des Clostridium Toxin Typ A könnte man auch mit einer „vorübergehenden chemischen Denervierung" beschreiben.

Clostridium Toxin Typ A wird, nach entsprechender Anfärbung der Schweißabsonderungen, in der betroffenen Hautregion an mehreren Stellen in die Haut injiziert.

Welches sind alternative therapeutische Verfahren?

Leichtere Fälle von „feuchten Händen" lassen sich mit einer Elektrotherapie („Iontophorese") bei regelmäßiger Anwendung häufig bereits recht gut kontrollieren.
Im Bereich der Achselhöhlen, wo sich das Elektroverfahren nicht durchführen läßt, kommen Aluminiumverbindungen, die örtlich aufgetragen werden zum Einsatz.
Bei starkem Schwitzen kann auch ein Versuch mit Tabletten unternommen werden, wobei es hierbei allerdings nicht selten zu deutlichen Nebenwirkungen kommen kann (u.a. Magenbeschwerden, Übelkeit, Benommenheit, Schwindel).
Schließlich kommt noch ein chirurgisches Verfahren zum Einsatz, bei dem Schweißdrüsenanteile entfernt werden, bzw. die Nervenversorgung dieser Schweißdrüsen durchtrennt wird.

Welche Risiken bestehen bei dem Eingriff?
Zur Behandlung dieser Störung sind nur minimale Mengen von Clostridium Toxin Typ A notwendig, Risiken der Behandlung können in seltenen Fällen eine örtliche schmerzhafte Injektion sein, ferner kleine blaue Flecken (Hämatom), lokale Infektion oder trockene Haut im Bereich der Injektionsstelle. Sollte etwas Clostridium Toxin Typ A in die kleinen Hand- oder Fußmuskeln gelangen, ist eine vorübergehende, meist nicht relevante Schwäche dieser Muskeln möglich. Dies läßt sich in der Regel vermeiden. Langfristige Nebenwirkungen dieser Behandlung sind bislang nicht bekannt.

Wann setzt die Wirkung der Clostridium Toxin Typ A-Unterspritzung ein?
Nach ca. 2-3 Tagen kommt es zu einer Abnahme der Schweißproduktion bis nach ca. 14 Tagen ein Minimum erreicht ist. Nach wenigen Wochen wird der Effekt kontrolliert und - sofern noch Stellen mit ausgeprägtem Schwitzen übrig sind - eine örtliche Nachinjektion durchgeführt.

Wie lange hält die Wirkung der Unterspritzung an?
Die Erfahrungen zeigen, daß die behandelten Patienten in der Regel zwischen 3 und 12 Monaten beschwerdefrei sind. Es kommt zu einer Regeneration der behandelten Nerven, ohne daß sich diese vollständig wieder erholen. Nach dem Abklingen der Botulinum- Wirkung erreicht das Schwitzen daher nicht mehr die Stärke, wie vor der Behandlung, aber es könnten erneute Behandlungen erforderlich werden.

Welche Patienten können nicht mit Clostridium Toxin Typ A behandelt werden?
Wie bei vielen anderen Medikamenten auch, sind Schwangere und Stillende von dieser Therapieform aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen. Außerdem dürfen Patienten, bei denen bestimmte, seltene neuromuskuläre Erkrankungen bestehen (z.B. Myasthenia gravis oder Eaton-Lambert-Syndrom) sowie Patienten, die spezielle Antibiotika erhalten („Aminoglykoside") nicht mit Clostridium Toxin Typ A behandelt werden.

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